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3.1 - Variante I (122 PS 325e Block, 320i
Kopf) |
Bei dieser Variante
ist einer der weitverbreiteten 525e/325e mit flachen Kolben die
Ausgangsbasis des
Tunings. Ziel ist es, in etwa die Fahrleistungen eines 325i zu erreichen,
mehr sollte man sich
auf keinen Fall erhoffen um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
Es
wird die werkseitige
Drosselung des 325e aufgehoben, diese wird vor allem durch die
Nockenwelle, die langen
Ansaugwege und das Steuergerät verursacht. Um den 325e zu
entdrosseln, muß
ein 320i/323i Zylinderkopf mit allen Anbauteilen verbaut werden. Dieser
Zylinderkopf besitzt
die gleiche Brennraumform und Ventilgröße wie der 325e was in
diesem
Bereich schonmal keine
Probleme bereitet. Am besten benutzt man die aktuellste Bauform des
320i mit Eingebermotronic
und geregeltem Katalysator, hier ist dann auch eine Nockenwelle
mit noch etwas mehr
Öffnungswinkel als im 323i vorhanden.
Praktisch vollzieht
sich der Umbau folgendermaßen: Vom 325e wird der Zylinderkopf mit
allen
Anbauteilen, also
Ansaugspinne, Abgaskrümmer, Motorkabelbaum und Steuergerät entfernt.
Dann wird der 320i
Zylinderkopf mit einer normaldicken Kopfdichtung aufgesetzt und alle
peripheren Bauteile
montiert. Die Anpassung der Verdichtung sollte nach Möglichkeit nicht
vergessen werden,
was bei einigen hochverdichteten 525e Blöcken eine allerdings dringend
notendige Verringerung
!!! darstellt um ein tödliches Hochdrehzahlklopfen zu verhindern,
dabei
sollten Werte um 9,5
angestrebt werden, je nachdem welche Krafstoffsorte verwendet werden
soll.
Aufgrund des größeren
Hubes der Ventile bei Überschneidung im OT bei der 320i kat NW
sollte man bei dieser
Variante den Abstand der Ventile zum Kolbenboden vor dem Starten des
Motors testen. 2mm
Luft sind ausreichend, einfach geht das Nachprüfen durch Aufsetzen
des
Kopfes mit einer alten
Dichtung und das Drehen des Kolbens auf OT während die NW auf
Überschneidung
stehen muß, also EV und AV sind leicht geöffnet, nun kann man
durch
Niederdrücken
der Ventile prüfen wieviel "Luft" zwischen des Ventiltellern und dem
Kolben
ist, das Ventilspiel
braucht bei bei dieser Prozedur nur grob eingestellt zu sein, auf 1/10
mm
kommt es nicht an.
Sollte die Gefahr des Zusammentreffens bestehen, müssen die Kolben
nachgearbeitet werden,
d.h. Ventiltaschen nachgefräst werden. Dieser Sachverhalt ist im
Einzelfall zu prüfen,
im allgemeinen gelingt die Kombination ohne derartige Probleme wenn der
Kopf nicht allzu stark
abgefräst wird und keine spezielle NW verwendet wird.
Die Auspuffanlage kann
zunächst beibehalten werden. Eine doppelflutige Anlage aus einem
320i/325i kat kann
weitere PS mobilisieren. Die zu erwartete Leistung liegt je nach
Umbauaufwand bei 150-170
PS. Im Vergleich zu einem Serien 325i dürften aufgund des höheren
Drehmoments bei niedrigen
Drehzahlen einige Vorteile bei der Beschleunigung vorhanden sein.
Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit
zeigt dann, ob deine annähernd gute Endleistung erzielt
wurde. Begleitende
Maßnahmen, wie Kopfüberholung, Nachhohnen der Zylinderlaufbahnen
und komplette Neulagerung
des Motors sind im Interesse einer langen Lebensdauer
empfehlenswert. Diese
Maßnahmen werden in einem späteren Artikel beschrieben.
Alles in allem eine
gute Lösung für Fahrer eines älteren 525e/325e oder auch
320/323i Fahrer, die ihren
Zylinderkopf beibehalten
wollen. Das eigentliche Problem bei dieser Variante stellt das nur notdürftig
passende 320i Kennfeld
der Motronic dar, passende Eproms mit für diese Variante eingefahrenem
Kennfeld
existieren nicht (oder
doch?) und der finanzielle Aufwand von mehr als 1500,-DM für ein Einfahren
des
kompletten Kennfelds
lohnt nur wenn sich mehrere Leute zusammentun die den gleichen Umbau durchführen.
Als Notlösung
bei Verdacht auf Klopfneigung kann der Zündwinkel durch Versetzen
des Impulsgebers um
einige Grad korrigiert
werden, dies ist dann jedoch über den gesamten Drehzahlbereich wirksam.
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