Der
S14 Motor
des M3 E30 ist ein sportlicher, aber leider auch etwas
vorlauter Vierzylinder mit 16 Ventilen, welchen man sich vereinfacht
als
eine
Kombination von hubraumgesteigertem M10 Block und verkürztem M88
Zylinderkopf vorstellen kann. Eine Einzeldrosselklappenanlage sorgt
für ordentlich
Luftzufuhr auch bei hohen Drehzahlen.
Wie gut die Konstruktion von Paul
Rosche ist,
zeigt die hohe Literleistung beispielswiese beim katlosen
Italo-M3 320is mit 192PS aus 2 Liter Hubraum. Fast alle Anbauteile des
M3 Triebwerk sind trotz Verwandtschaft zum M10 am S14 Motor abweichend
ausgeführt. Der E30 typische
Viscolüfter fehlt. Stattdessen sorgt ein E-Lüfter
für Erfrischung, falls der Fahrtwind ausbleibt. Ein recht
häufiger Fehler ist der Ausfall des Vorwiderstandes der
Lüfterstufe I, was leider
die Temperatur im Sommer bedrohlich steigen läßt, bevor die
Stufe
II dann für ordentlich Wind sorgt.
Außer in den USA wird über ein 5-Gang Sportgetriebe
geschalten, welches den ersten Gang unten links hat.
Darauf sind viele M3 Fahrer besonders stolz. Die häufig im Rennen
genutzten Gänge liegen damit in einer Gasse. Leider kann man beim
Zurückschalten vom fünften in den vierten auch mal den
zweiten Gang erwischen. Der so überdrehte Motor bedankt sich
in
der Regel mit 16 krummen Ventilen. Das Getriebe schaltet sich zudem
deutlich störrischer als von den normalen E30 Modellen gewohnt.
Dies
läßt sich leider kaum verbessern. Der Schaltknauf
läßt bei
höheren Geschwindigkeiten gern durch ein Summgeräusch von
sich Hören. Diesen Fehler kann man durch Überholung des
Schaltgestänges abstellen.
Die Hardyscheibe ist auf das Niveau der
große BMW Sechszylinder angewachsen und damit etwas haltbarer
als beim normalen E30. Das 3,25:1
übersetzte
Differential ist ab Werk mit einer 25%igen mechanischen Sperre
ausgestattet. In meinen Augen eine sehr wesentliche Komponente, welche
es erst möglich macht, den Wagen sportlich um die Ecke zu bringen
oder mal quer einzuparken. Das gute Handling prädestiniert den M3
für Alltags-Querfahrer. Das S14 Triebwerk bietet
überaschenderweise
selbst in Serienzustand genug Kraft für kleine Drifteinlagen
(solange die Räder nicht zu üppig dimensioniert sind).
Die Abgasanlage ist mit einem Fächerkrümmer ausgeführt
und endet dezent zweirohrig. Die Abgaslage ist perfekt auf das
Triebwerk abgestimmt, das mussten auch einige Tuner
feststellen. Eine Serienanlage am besten aus einem katlosen Modell ist
leistungsmäßig die erste Wahl. Die große Hitze des
Fächerkrümmers
sorgt
leider für Lackauflösung im Bereich des rechten
Längsträgers im
Motorraum, was die Korrosion dort beschleunigt. Hier sollten M3
Besitzer am besten frühzeutig selbstklebende Hitzematten
platzieren. Es gibt verschiedene Ausführungen des
Fächerkrümmers mit 45 bzw. 50mm dicken Rohren, sowie auch
einer zweigeteilten Ausführung für schnelleren Motorausbau.
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Der 16 Ventiler
S14B23 Motor sitzt zurückversetzt im großzügigen E30
Motorraum.
S14 Motor Serviceunterlagen
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Angesaugt wird vorne
links durch eine Öffnung neben dem Wasserkühler. Bei den
leistungsstärkeren Varianten, ist der Durchmesser des
Lufteinlasses vergrößert.
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Der M3 besitzt in
Europa keinen Viscolüfter auf der Wasserpumpe. Die
Lichtmaschinenlager werden durch die Motorvibrationen stark beansprucht
und sollten regelmäßig geprüft werden. Für den M10
Motor gibt es PU Buchsen, die auch am S14 passen.
Der
Zündverteiler insbesondere der kleine Stift in der Kappe machen
immer wieder mal Ärger und verhindern den Motorstart.
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Ab Werk besitzt jeder
M3 einen Fächerkrümmer, welcher in einem charakteristischen
Doppelflansch endet.
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Es folgen die beiden
versetzt angeordneten Katalysatoren mit nachgeschaltetem Mitteltopf.
Die Kats sind mit Hitzeblech ummantelt.
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Ein Endtopf nach dem
Reflexionsprinzip mit 2 x 45mm Eingangs- und 2 x 70mm Ausgangsrohren
bildet den Abschluss der Abgasanlage.
Bei den Sondermodellen Evo, Cecotto und Sportevo sind die
Endrohre in poliertem Edelstahl ausgeführt.
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Der
Fächerkrümmer wird im Fahrbetrieb sehr heiss und brennt
langfristig den Lack am rechten Längsträger herunter. Abhilfe
schafft eine Alumatte am Längsträger oder mit Hitzeband
umwickelte Krümmerrohre.
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Die Aluhalterung des
schweren Klimakompressors gibt den starken Motorvibrationen irgendwann
nach und bricht. Ersatz ist teuer aber lieferbar.
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Der M3 E30 besitzt in
Europa ein 5-Gang Sportgetriebe mit ersten Gang unten links. Es sieht
mit der abnehmbaren Kupplungsglocke äußerlich den
früheren E23 735i Getrieben sehr ähnlich. Ein massiver
Alubügel befestigt das Getriebe an der Karosserie..
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Zwei Induktivgeber an
der linken Seite der Getriebeglocke liefern OT und Drehzahl an die
Motorsteuerung. Die identischen Stecker weiter oben im Motorraum
dürfen nicht vertauscht werden, im Normalfall ist einer weiss
markiert.
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Die Hardyscheibe des
M3 ist auf 96mm Lochkreis vergrößert ( E30 Standard =
78mm) und entspricht damit den größeren BMW Modellen
(E28 535i, E23 735i, E34 535i usw.)
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Das
Schaltgestänge des M3 neigt im Fahrbetrieb zur Übertragung
der Motorschwingungen, vorallem bei höheren Geschwindigkeiten.
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Der M3 E30
besitzt in Europa ein 3,25:1 übersetztes Lamellen
Sperrdifferential mit 25% Sperrwirkung. Ein Sperrdiff ist an dem
auflackiertem "S" sowie an einer entsprechenden Beschriftung auf der
kleinen Lasche mit den Übersetzungsangaben zu erkennen.
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Das Tankrohr des M3
E30 ist abweichend ausgeführt. Zum Einfüllstutzen hin ist es
etwas länger, wegen der breiteren Karosserie. Im unteren Bereich
besitzt es einen Abzweig für den Zusatztank im Kofferraum.
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Leistungsteigerung ab Werk
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Für den M3
E30 wurde von der BMW Motorsport GmbH eine Leistungsteigrung mit
TÜV
Gutachten angeboten. Hierbei wird eine 264 Grad Einlass-Nockenwelle und
16 neue Ventile samt Federn, sowie ein geändertes Steuergerät
verbaut. Am Luftfilterkasten wird das Unterteil getauscht.
Bei den 195PS Motoren wurde durch diesen Umbau die Leistung auf 210 PS
angehoben. Die katlosen 200PS M3
wurden mit einem ähnlichen Kit quasi zum Evolutionsmotor mit 220PS
umgebaut.
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Eine Anpassung der
Kennfelder für verschiedene Benzinqualitäten kann durch
Zusammenstecker von blauen und schwarzen Steckernpaaren im Bereich des
Steuergerätes über dem Handschuhfach erzielt werden.
Sind alle Steckerpaare zusammengesteckt, wird die katlose 200PS
Variante codiert. Bei den G-KAT Modellen sind die schwarzen Stecker
offen und die blauen zusammengesteckt.
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Der S14 Motor besitzt
eine BOSCH MOTRONIC 1.0 Motorsteuerung mit Leerlaufsteller,
Luftmengenmesser und Drosselklappenschalter. Zwei Geber in der
Getriebeglocke übermitteln OT und Drehzahl an das DME
Steuergerät.
Die Motorsteuerung ist nicht diagnosefähig. Die rote Diagnosedose
im Motorraum dient lediglich dem Anschluss des alten BMW Testers mit
eingebautem Messcomputer und der Rückstellung der
Service-Intervall-Anzeige. Bei Störungen im Motorlauf müssen
also die einzelnen Sensoren mittels geeigneter Messwerkzeuge
(Multimeter und Oszilloskop) geprüft werden.
Der S14 Motor gilt als relativ anspruchslos, immer gut warm fahren,
regelmäßig Ölwechseln. Für kompliziertere
Wartungsarbeiten wie das Einstellen des Ventilspiels und
Synchronisation der Drosselklappen sollte man sich einen erfahrenen M3
E30 Spezialisten suchen.
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