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3.4 - Variante IV (325 Block mit 81 mm Kurbelwelle,
Spezialkolben, 325i Kopf) |
Das Abfräsen des
Motorblocks und die Verwendung der etwas kürzeren Pleuel mag nun für
einige gut betuchte
Leute nicht unbedingt die eleganteste Art sein den M20 auf 2,7 Liter
umzubauen. Man kann
durch speziell angefertigte Kolben in Kombination mit den 325i
Serienpleueln ein
optimales Verdichtungsverhältnis erreichen ohne den Block oder den
Kopf
abzufräsen. Damit
wird auch ohne die Problematik ? der zu korrigierenden Steuerzeiten
umgangen. Ein Blick
zu professionellen Tunern zeigt, daß dies wohl die technisch beste
Konstruktion darstellt.
Als Spezialkolben könnte man beispielsweise auf Fabrikate
zurückgreifen,
die Alpina bei der Firma Mahle produzieren ließ, wer aber diese Kolben
verwenden möchte
soltte sich im klaren darüber sein daß dann auch eine Alpina-gerechte
Bearbeitung der Brennräume
auf Halbkugel nötig ist. Ein Blick auf die Kosten zeigt schnell die
finanziellen Nachteile
dieser Lösung, denn ein Satz Kolben kostet weit über 2000,-DM
Ein solcher Umbau
könnte folgendermaßen ablaufen:
Der 325i Motor wird
ausgebaut und komplett zerlegt. Die Diesel- oder eta-Kurbelwelle wird zusammen
mit den
Serienpleuel und den
Spezialkolben im Block montiert. Die Lagerschalen sind vergleichsweise
billig und
sollten auf jeden
Fall neu gekauft werden. Der Zylinderkopf wird demontiert, die Kanäle
konisch zum
Brennraum hin erweitert
und alle Übergänge angepasst. Die Brennräume werden passend
!!! zu den (Alpina)
Kolben halbkugelförmig
ausgearbeitet und genau ausgelitert, an den Ventilführungen kann vor
allem
einlaßseitig
auch etwas Material abgenommen werden. Die Ventile werden poliert und die
Ventilsitze neu
eingeschliffen. Möglich
ist auch die Verwendung von Schrick Ventilen, die neben der verbesserten
Form, auch
noch ein paar Mark
billiger als die original BMW Ventile sind (60 gegenüber 80 DM pro
Stück). Die original
260 Grad Nockenwelle
des kat-Modells ist bei dieser Variante mit Sicherheit fehl am Platz, es
ist unbedingt
erforderlich eine
spezielle NW mit mehr Öffnungswinkel und Ventilhub zu benutzen. Die
Seriennocke ist zwar
nicht die schlechteste
aber um die bei einem derartigen Aufwand angestrebte Leistung von mehr
als 200PS
zu erreichen völlig
ungeeignet. Mögliche schärfere Nockenwelle sollten einen Öffnungswinkel
im Bereich von
272 bis 284 Grad besitzen.
Größere Öffnungswinkel vermindern die Füllung bei
niedrigeren Drehzahlen und
sind nur für
Sporteinsätze mit höher Endleistung sinnvoll. Umstritten ist
die Verwendung der teuren
Einzeldrosselanlage
von dbilas, dem Vorteil der geringfügig höheren Endleistung und
durch die hier mögliche
Verwendbarkeit deutlich
schärferer Nockenwellen steht ein ungünstiger Drehmomentverlauf
gegenüber, für
Sporteinsatz sicher
eine Alternative aber für ein normales Straßentuning weniger
sinnvoll. Ein Fächerkrümmer
in Kombination mit
Metallkatalysatoren sollten bei dieser teuren Variante ohnehin nicht fehlen.
Die Motronic
sollte durch einen
speziellen Chip den geänderten Verhältnissen am besten einzeln
auf dem Prüfstand
angepasst werden.
In dieser Kombination
sind über 200 PS und 260 Nm realistische Werte. Alles in allem ein
durchzugstarker,
drehfreudiger Motor
mit ordentlich Leistung.
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