Die im Stage 1 eingesetzte Basslösung ist nicht direkt von der Stange und gerade das Bassfundament ist für viele Mitfahrer das klanglich interessanteste Detail. Ein paar Hürden sind zu überwinden um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, einen unsichtbaren und platzsparenden Einbau.
Im Kofferraum an die Rückwand zum Innenraum hin wird eine 19mm dicke Sperrholzplatte geschraubt. Damit diese nicht klappert muss im äußeren Bereich das Holz aufgedoppelt werden. Am besten seht Ihr Euch das entsprechende Video an, da kann man die Vorgehensweise gut erkennen. An den Kontaktflächen zum Blech wird ein breiter Streifen Dichtband geklebt. Gewindebolzen Richtung Innenraum sichern später eine stabile klapperfreie Befestigung an der Rückwand. Das Kofferraumvolumen sollte aus Sicht der Chassis einigermaßen dicht sein. Daher ist speziell im oberen mittleren Bereich ein weiteres Holzstück straff einzusetzen um die hier klaffende große Lücke zu verschliessen. 100% Dichtheit ist nicht unbedingt erforderlich. Große Lücken direkt neben den Chassis sind zu vermeiden. Die Holzplatte sollte in Summe stabil an der Rückwand "kleben" und sich nicht durch die Bässe anregen lassen. Die Maße der Platte können der Zeichnung entnommen werden und gerne auch variert werden. Ich habe die Platte deutlich größer als auf den ersten Blick erforderlich zu geschnitten, also von ganz links bis ganz rechts. Damit habe ich direkt auch den optischen Abschluß des Kofferaums mit erledigt. Akustisch gesehen hätte sicher eine kleinere Platte gereicht, die nur den mittleren Bereich abdeckt.
Die 6x9" Chassis des eingesetzte MTX TX6 69C Systems benötigen eine ovale Öffnung, zu der eine Schablone dem Stage 1 Set beiliegt, welche das Anzeichnen auf der Holzplatte vereinfacht. Wegen des massiven Aludruckgußrahmens der Lautsprecher müssen 2cm Abstand zwischen den Öffnungen eingehalten werden.
Der am TX6 69C verbaute Hochtöner wird in unserem Konstrukt nicht genutzt und kann ohne größeren Aufwand auch entfernt werden. Vielleicht kann er noch anderweitig gute Dienste leisten. Er kann auch am Lautsprecher verbaut bleiben, sollte dann aber elektrisch abgeklemmt werden, was an den Anschlußterminals kein größeres Problem darstellt. Das nachfolgende Foto zeigt die Chassis bereits ohne Hochtöner mit entsprechend abgedichterer Polkernbohrung.
Aufgrund der Einbaulage mit Magneten Richtung Innenraum müssen die Basslautsprecher verpolt angeschlossen werden. Das kann man zum Beispiel direkt an der Endstufe erledigen und hier abweichend vom Frontsystem die roten (plus) Leitungen auf minus klemmen. Werden beim Anschluss der Lautsprecher Verpolungsfehler gemacht, hat das deutliche Auswirkungen auf den späteren Klang. Es wirkt nicht aus einem Guß, im Bassbereich löschen sich die Lautsprecher gegenseitig aus. Es ergibt sich ein dünnen Klangbild mit irritierender Räumlichkeit. Hier also gründlich draufschauen, das gilt auch für das Frontsystem. Links/Rechts Vertauschungen sind klanglich nicht relevant und können leicht mit an den Chincheingängen der Endstufe korrigiert werden.
Damit die Magnete etwas Platz haben und es der Bass nicht zu schwer hat, sich im Innenraum durchzusetzen muss im mittleren Bereich der Rückbank ein großes Stück Schaumgummi entfernt werden. Aber nicht komplett bis an den Stoff heran, da es ansonsten eine kleine Delle im Stoff geben kann. 2-3 Zentimeter Schaum können dran bleiben, dann bleibt die Rückbank optisch komplett intakt. Und man kann auch wunderbar noch in der Mitte sitzen. Vielleicht nicht die Oma mit Herzschrittmacher, da hat man ein intensives Basserlebnis. Bei Kunstleder- und Lederrückbank verliert der Bass trotz Entfernung des Schaumstoffs ordentlich an Kraft. Hier empfehle ich zwei Stück 10cm Bassreflexrohre zweckzuentfremden um die verlustfreie Ankopplung der Basschassis an den Innenraum sicherzustellen.
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