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Henry: 330i



Hallo E30 Freunde,

Hier eine kleine Story meines E30. Gekauft habe ich den 325e im Jahr 2013 von einen netten jungen Mann, der in seiner Anzeige bei mobile eine wirklich wahrheitsgetreue Beschreibung verfasst hat. Der E30 wurde als nahezu rostfrei, allerdings mit diversen Beulen beschrieben. Nachdem wir einen Ortstermin vereinbart hatten, habe mich gleich mit Trailer und passenden Bargeld auf den Weg nach Ostfriesland gemacht.

Das Auto war wie beschrieben fast rostfrei, mit diversen Dellen. Wir wurden uns schnell preiseinig. Der E30 wurde verladen und ab nach Haus. Da es schon spät war, hatte ich es entsprechend eilig und zack hat es geblitzt. Das Resultat“ 4 Wochen Fahrrad fahren“. Ok dumm gelaufen. Der Eta wurde erst einmal eingelagert. Im Frühjahr 2014 wurde eine ToDo Liste erstellt:

- Fahrwerk incl. aller Buchsen und Achsteile tauschen oder erneuern
- alle Flüssigkeiten wechseln
- Stoßstangen von innen strahlen und lackieren
- Motorhaube und Schiebdachdeckel durch andere Teile ersetzen
- blaue Sportsitze nachrüsten
- neue Reifen für die Kreuzspeichen
- HU und AU





Da sich die Teilebeschaffung bei uns nicht als Problem darstellt, konnte ich gut vorbereitet ans Werk gehen. Dank der super Substanz der Karosse war ich nach einer Woche auf der Bühne mit den Arbeiten fertig. Es musste nicht geschweißt werden, selbst die Bremsleitungen waren noch neuwertig. Die zwei Vorbesitzer hatten den von BMW angebotenen Hohlraum Service in Anspruch genommen, das machte sich jetzt bezahlt. Nun ging es zum Beulen Doktor und anschließend zum TÜV, der ohne Mängel bestanden wurde.

2014 wurden dann innerhalb von 5 Monaten ca. 20 tausend Kilometer ohne Probleme abgespult. Allerdings kam es dann Anfang Oktober bei Vollgas auf der Autobahn zum Motorschaden, Diagnose Kipphebelbruch. Der Eta wurde abgemeldet und weggestellt. Da ich ja noch mein Cabrio hatte, blieb der Eta erst mal in der Ecke stehen. 2017 wurde mein 327i Cabrio dann durch einen Unfall komplett zerstört. Es musste also schnell Ersatz geschaffen werden. Der Eta wurde abgestaubt und auf die Bühne verfrachtet .Gemeinsam mit meinen Sohn, der jetzt Mitbesitzer ist, wurde eine neue ToDo liste erstellt:

Es sollte ein E30 in Alpina Optik werden, also wurden folgende Teile besorgt:
- Alpina Spoiler, Dekor, Heckspoiler M Technik 1 (vorhanden)
- Alpina Felgen 8x17 vorne und hinten (vorhanden)
- 5-Loch Umbau und 325/294 mm Bremse (teilweise vorhanden)





Jetzt kam die Frage - welcher Motor soll es werden. Es gab drei Optionen: 2,7er mit Einzeldrossel vom Cabrio oder 2,7 Liter von MK Motorsport oder 3,0 Liter Alpina M50. Die Entscheidung fiel auf den Alpina Motor. Der Motor kam zum Motorbauer und wurde komplett mit neuen Schmiedekolben und erhöhter Verdichtung aufgebaut.

Es wurde konsequent alles erneuert, außer Kurbelwelle und Nockenwellen weil der Motor schon eine Laufleistung von 315.000 Kilometern hatte. Allerdings aus erster Hand und Scheckheft gepflegt. Wir hatten den kompletten B3 als Spender und konnten somit Getriebe, Fächer und Auspuff mit einbauen. Nach ein paar Monaten des Schraubens nach Feierabend und Samstags konnte dann im April 2018 die TÜV Abnahme per Einzelabnahme erfolgen.

Der Motor wurde über 2.000 Kilometer eingefahren und ich muss sagen der Aufwand hat sich gelohnt. M50 im VFL  muss ja nicht unbedingt sein, aber dieser Alpina Motor ist schon ne Wucht.





Hier jetzt mal zu den technischen Daten:

- 4-Türer Eta in Arktisblaumetallic, Baujahr 1986
- 3.0 Alpina Motor M50 komplett mit Fächer und Auspuff, gemessene Leistung 286 PS und 369 Nm
- Bilstein Fahrwerk mit Eibach Stabis, Powerflex und Uniball-Lager
- E36 M3 Domlager exzentrisch und E36 Lenkgetriebe
- Bremse von 300mm.de 325/294 mit M3 E36 Schwimmsätteln weil ich möglichst schmale Spurplatten fahren wollte
- Alpina Felgen 8x17 ET 46 mit 215/45/17 vorne mit Michelin Pilot Super Sport, hinten mit 215/45/17 Michelin Cup 2,
  An der Hinterachse wären auch 245/40/17 möglich.

Wir haben den E30 für uns so gebaut, daß man schon auch mal einen Trackday fahren kann. Die ersten Runden Nordschleife haben jedenfalls Spaß gemacht. Ein paar Sachen sind noch zu machen, bei der Spureinstellung wird noch die optimale Einstellung gesucht. Der Sturz mit exzentrischen Domlagern vom E36 M3 liegt bei uns übrigens bei 2,56 °.  as ist für die Straße schon recht heftig, auf der Rennstrecke aber sehr gut.

An dieser Stelle noch mal Danke an alle für die Hilfe, insbesondere an die „Dielentruppe“. In diesem Sinne viel Freude am Fahren und eine schöne 2020er Saison 

VG
Henry Brünjes