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Dieter: 325iC



Hallo E30 Freunde,

meine automobile Prägung begann gegen Anfang / Mitte der 80er und wurde wie bei vielen Männern maßgeblich durch die Fahrzeuge in der heimischen Garage geprägt. Bei uns waren das erst ein E21 und darauffolgend drei E30.

Trotzdem bin ich zu meinem E30 eher wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Ein Kollege hatte ein burgundrotes 325i Cabrio ausgegraben und hörte nicht auf, mir damit die Nase lang zu machen, was dazu führte, dass ich mich immer öfters dabei ertappte auf den einschlägigen Portalen nach entsprechenden Fahrzeugen zu suchen. Irgendwann kam er aber an und erzählte, dass sein Cabrio überschwemmt wurde. Ich konnte förmlich riechen, wie ihm seine Frau, die nie mit dem Wagen warm wurde, ob der anstehenden Investitionen auf's Dach steigen würde und wir vereinbarten einen Besichtigungstermin. So kam ich also, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, im Sommer 2016 zu meinem E30.

Zur Geschichte: Das Auto wurde Ende 09/1986 in Paris zugelassen, bis 2003 gefahren und dann mit ca. 150.000 km bei einem Händler in Zahlung gegeben. Die nächsten zehn Jahre stand sich der Wagen in einer Tiefgarage die Reifen platt. Bis mein Arbeitskollege, ein Bekannter des Händlers, ihn aus dem Dornröschenschlaf erweckte.

Der Wagen war bis dahin immer in derselben Werkstatt (BMW Mirabeau im 16. Bezirk, siehe Foto) zur Wartung gewesen und technisch entsprechend in Ordnung. Die Karosserie hingegen rosttechnisch sehr gut. Aber, wer schon mal in Frankreich war und sich die Autos dort näher angeschaut hat, weiss dass die Franzosen ihre Fahrzeuge eher als reine Gebrauchsgegenstände betrachten. Entsprechend lädiert sah das Auto dann auch aus.

Deshalb wollte mein Kollege dem Wagen noch eine Sitzung beim Dellendoktor und eine neue Lackierung gönnen. Dazu wurde das Auto in einer Halle zwischengelagert und dann kam das Hochwasser. Ein nahegelegener Bach war über die Ufer getreten und hatte die Halle 25 bis 30 cm unter Wasser gesetzt. Dumm war, dass sich niemand um das Auto kümmerte. Im Gegenteil, der Hallenbesitzer öffnete das Verdeck und den Kofferraumdeckel. Er vergaß aber, dass sein Hallendach undicht war und der Regen jetzt auch noch den Innenraum und Kofferraum unter Wasser setzte.

Mein Kollege hatte also ob der anstehenden Investitionen das Interesse an dem Wagen verloren und bot ihn mir zum Kauf an. Da der Preis fair und das Auto aufgrund seiner komplett nachvielziehbaren Historie und des katlosen 171 PS Motors interessant war, habe ich nicht lange gefackelt und spontan eingeschlagen. Innerhalb der folgenden sechs Monaten wurde das Fahrzeug zum Teil mit professioneller Hilfe weitestgehend zerlegt und technisch komplett überholt. Anschließend kam noch neuer Lack und ein neues Verdeck dazu, und seitdem fährt er wieder absolut problemlos.

Ich habe den Wagen bewusst original gelassen. Alleine schon, weil vorher niemand daran rumgebastelt hat. Die einzigen Änderungen waren der Einbau eines Radios, Lautsprecher sowie Hirschmann Automatikantenne und kürzlich noch ein Satz 7x16“ Alpina-Felgen samt M-Technic Stoßdämpfer vorne.

Weiteres ist nicht geplant, außer das Auto zu fahren. Meistens im Urlaub in Südfrankreich, dafür ist es perfekt. Ansonsten muss es auch schon mal als Hochzeitsauto oder Hintergrund für ein Photo meiner Moto Martin-Kawasaki (quasi ein Alpina B3 2,7 auf zwei Rädern) herhalten. Und eine prominente Nebenrolle in einem Werbefilm für ein italienisches Modemagazin hat es auch schon besetzt. Siehe ganz unten auf dieser Seite.

Salut
Dieter






















The Greatest Fashion Film #13 from The Greatest Magazine on Vimeo.