Bei Verwendung schärferer Nockenwellen ist es in der Regel nötig, die Ventiltaschen in den Kolben tiefer zu setzen. Diese Arbeiten stehen quasi bei jedem 2,7 bzw. 2,8 Liter M20 Umbau an. Für die Bearbeitung der Kolben kann man sich einen guten Motorenbauer mit Fräse suchen oder es selbst versuchen. Ich habs mal wieder selbst probiert: Das Schwierigste beim Fräsen der Ventiltaschen ist die korrekte Ausrichtung des Kolbens zum Fräser. Dazu muß man eigentlich gar nichts machen, wenn man einen alten Motorblock und einen alten Zylinderkopf benutzt. Am Zylinderkopf habe ich ein "Sichtfenster" eingearbeitet (so durchgesägt, dass gerade so beide Ventilführungen stehen bleiben). Der zu bearbeitende Kolben mit Pleuel Lager und Kurbelwelle wird eingebaut, der Zylinderkopf mit Ventiltaschenfräser draufgebaut und dann vorsichtig mit dem Akkuschrauber loslegen. Das Ganze einzeln mit jedem Kolben wiederholen. Es braucht dafür einen passenden Fräser. Den hab ich mir auch selbst gebaut: aus einen alten Einlassventil und einem Stück Schneidplatte. Einfach ein Stück aus dem Ventil rausflexen und dann das Stück Schneidplatte per Hartlöten einsetzen. Ob die Taschen tief genug sind, hab ich zum Schluss am richtigen Motor mit dem richtigen Kopf mit Knete überprüft. Als Abstand zwischen den Ventilen und den Kolben im OT sind 2mm anzustreben. Fürs Kopfaufsetzen benutze ich immer Führungsstifte. Diagonal einen vorn und einen hinten. Die Führungstifte sind alte Zylinderkopfschrauben ohne Kopf mit einem reingeflextem Schlitzangriff für dem Schraubenzieher zum späteren entfernen. Am Ende sieht die Kolbenbodenbearbeitung dann so aus. Kann man jetzt noch etwas glätten und dann steht de M20 Sportmotor nichts mehr im Weg. Autor: Michael Gericke Redaktion: Tino Trümer |