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Projekttagebuch M3 E30 Cabrio - Teil  8  Unterboden       21.10.2016

Nun geht es an den Unterboden. Während des Karosserieumbaus wurden vom Klempner schon zwei Löcher im Fahrer- und Beifahrerfußraum beseitigt. Jetzt sehen wir uns den Wagen untenrum noch etwas genauer an. Zunächst wurden die rostigen Federbeine, Achsen und Schenkel entfernt, auf denen das Cabrio zwischenzeitlich beim Karosseriebauer und Lackierer stand. Der Tank und sämtliche Leitungen sind ebenfalls demontiert worden.





Ich habe den Unterboden zuerst komplett gereinigt um zu sehen, wieviel Substanz noch vorhanden ist und welche Vorgesehensweise nun zu wählen ist.

Im Foto oben und links ist die bereits die rechte Fahrzeughälfte komplett gereinigt. Die originale Struktur und Farbe kommt wieder zum Vorschein. Und ich finde, es sieht garnicht so schlecht aus.

Wer noch weitere Detailaufnahmen sehen möchte, kann diese im E30 Unterbodenatlas finden.

Der Dreck der letzten zwei Jahrzehnte ließ sich mit warmen Wasser, einem rauhen Schwamm und einer Bürste ziemlich gut entfernen. 10 Eimer und entsprechende Arbeitseinsätze sind erforderlich, damit es einigermaßen sauber wird.

Die originalen Strukturen der plastikartigen originalen Unterbodenbeschichtung sind in weiteren Bereichen noch makellos erhalten. Natürlich gibt es hier und da Rostansätze. Aber auf den ersten Blick nichts, wo das Schweissgerät anrücken müsste.

Also habe ich auf den Einsatz der Sandstrahlpistole zur vollständigen Entfernung des Unterbodenschutzes verzichtet und den Neuaufbau desselbigen verzichtet.

Hier ist der Unterboden bereits komplett gereinigt.


Mit Zopfbürste auf Flex und Bürstenaufsatz auf Bohrmaschine werden die Rostansätze restlos entfernt. Mit FERTAN Rostumwandler habe ich die ein oder andere Stelle behandelt, wo es mir nötig erschien.

Die originale Optik und vorallem die Struktur des UBS gefallen mir gut, also schauen wir doch mal ob es nicht möglich, dies weitgehend zu erhalten und etwas aufzufrischen.

Original ab Werk soll der Unterboden laut mehreren Angaben mit einer perlbeigen Beschichtung überzogen sein. Ein Vergleich mit einem RAL Farbfächer würde für den aktuellen Zustand meines Unterbodens eher Kieselgrau 7032 ermitteln.

Mit Brantho Korrux 3in1 gibt es eine Schutzfarbe für Unterböden, die in zahlreichen Farbtönen lieferbar ist. Ich habe kieselgrau bestellt und den Unterboden mit 2 Dosen 750ml vollständig bestrichen und auch noch etwas übrig. Die Reserveradmulde und den vorderen Bereich des Getriebetunnels habe ich mir gespart, da beides später noch umfangreich modifiziert wird.

Der Farbton ist in real dann leider deutlich heller als die originale 27 Jahre alte Beschichtung vorher. Im Nachgang würde ich sagen, daß Kieselgrau zwar die richtige Farbmischung darstellt, aber halt viel zu hell ist. Von der Helligkeit passt eher RAL olivgrau 7002, welches aber eben der falsche zu grünstichtige Farbton ist.

Die Schutzfarbe Brantho Korrux 3in1 kann sowohl als Rostgrundierung, als auch als entgültiger Decklack fungieren. Der Hersteller gibt eine schnelle Trocknung an. Eine Woche sollte man aber besser rechnen, bevor es wirklich hart ist.

Der Lack bleibt immer ein bisschen elastisch, weshalb man ihn im Nachgang auch nicht gut schleifen kann. Er kann bis maximal 3-fach aufgetragen werden, wenn dickere Schichten und stärkere Deckung gewünscht sind. Er kann mit allen handelsüblichen Lacken endbehandelt werden.

Das kieselgrau gefiel mir zwar mit jedem Tag besser. Aber letztendlich habe ich den Wagen untenrum nun auch mehr oder weniger in Wagenfarbe lackiert.

Dazu kam einfach ein zweiter farblich angepasster Korrux Anstrich zum Einsatz. Nach ersten Tests mit "verkehrsrot RAL 3020", welches sicher für hennarote Autos geeignet ist, habe ich mit "siegelrot RAL 3000" eine zum brillantrot sehr gut passende Farbe gefunden.

Also wurde der ganze Unterboden damit bestrichen. Vorher habe ich aber auch die noch nicht vorbehandelten Stellen z.B. die Radhäuser mit Kieselgrau "grundiert". Nur durch die hellgraue Vorarbeit erreicht der rote Endanstrich später die gewünschte Deckung und den gleichmäßigen Farbton.

Das Ergebnis ist ein belastbarer dennoch elastischer Unterbodenlack mit seidenmattem Glanz.

So wird es nun bleiben und die ersten Anbauteile am Unterboden können zur Montage vorbereitet werden werden.

tino@e30.de