Der M88 Motor besitzt eine einfache Steuerkette (nicht Duplex wie S38 und S14). Gerade beim M88 wird die Kette im Betrieb relativ stark beansprucht. Es gibt daher eine Regel bei BMW Mechanikern, welche alle 50tkm beim M88 zu einem vorsorglichen Wechsel der Kette raten. Auch wenn die 50tkm etwas kurz erscheinen, eine Überprüfung der Kettenlänge sollte man durchaus öfter mal durchführen. Vorallem natürlich wenn wie bei mir, der Einbau des M88 Motors in den E30 ansteht. Kettenlänge bzw. Kettenverlängerung prüfen Man stellt bei diesem Test den Motor auf OT und betrachtet die Abweichungen zwischen den OT Markierungen an Nockenwellen und Kurbelwelle. Dazu dreht man vorne an der Kurbelwelle im Uhrzeigersinn solange, bis oben die Nockenwelle in OT Position stehen.
Darf man den Motor entgegen der Laufrichtung drehen, was passiert wenn man das tut? Diese Frage stellte ich mir letzte Woche, als ich den Motor eigentlich einbauen wollte, ihn aber nicht durchgedreht bekam. Es ging nur bis zu einer Stelle und dann war ein harter Widerstand zu spüren. Ich hatte im letzten Jahr irgendwann das Schwungrad hinten montiert und festgezogen (weil dies beim Kauf fehlte) und dabei den Motor offensichtlich in die falsche Richtung gedreht. Die Ursache stellte ich heute fest: die Steuerzeiten waren völlig verstellt !!! Steuerzeiten einstellen Um dies wieder in Ordnung zu bringen muss man nicht den ganzen Kettentrieb zerlegen. Es reicht die beiden Nockenwellenräder und den Kettenspanner zu lösen. Dann dreht man vorsichtig Kurbelwelle und Nockenwelle auf OT. Sollte ein Widerstand spürbar werden, muss die Kurbelwelle etwas verdreht werden, so das die störenden Kolben wieder nach unten kommen.
Grundsätzlich sollte sich die Nockenwelle problemlos mit dieser Hilfe drehen lassen, wenn nicht, ist irgendwas im Argen. Nachdem Nockenwelle und Kurbelwelle auf OT gedreht ist, dreht man die Kurbelwelle wieder etwas zurück (Markierung am Schwungrad steht etwa 3cm links von Gehäusemrkierung) und versucht nun die Einlassnocke mit dem Kettenrad zu verschrauben. Dann folgt der entscheidende Test. Man dreht an der Kurbelwelle im Uhrzeigersinn. Die Einlassnocke sollte ab der OT Stellung an der Kurbelwelle exakt folgen. Bei meinen ersten Versuchen, setzte sie erst 5cm später ein. Hier muss man etwas länger fummeln bis die Kette unten und an der Einlassnocke korrekt sitzt. Folgt die Einlassnocke bei Drehung der Kurbelwelle um Urzeigersinn und die Markierungen stimmen, wird das Einlassnockenwellenrad fixiert und die Kette straff gehalten. Die Auslassnocke wird nun passend zur Einlassnocke mit ihrem Kettenrad versehen. Die Kette zwischen beiden Rädern sollte einigermassen straff sein. Der Kettenspanner ist dann wieder einzusetzen. Nun sollte ein Testlauf durch Drehen der Kurbelwelle in der richtigen Richtung, also im Uhrzeigersinn starten. Im Erfolgsfall bleibt die Einstellung konstant und es ergibt sich das gewünschte Bild. Beantwortung der obigen Frage: Nein man sollte das Drehen des Motors entgegen der Laufrichtung tunlichst lassen. Wenn man es dennoch tut, springt die Kette in der Regel über. Vorallem wenn der Kettenspanner ohne Druck ist, wie es bei länger ausgebauten Motoren der Fall ist. Die aufgeführten Tätigkeiten gelten auch für den S14 und S38. Ein kleiner Test der Kettenlänge kann auch hier nicht schaden. mfg Tino tino@e30.de Hinweise von Peter zum Umbau des M88 auf Duplexkette: Hi Tino! Habe bei meinem M88/3-Motor eine Duplexkette verbaut. Der Aufwand ist schon beträchtlich, weil man die Ölwanne, Steuergehäuse und Nockenwellengehäuse abbauen muss. Des weiteren muss man das Nockenwellengehäuse von innen mit einen Handfräser bearbeiten, um die Kettenräder auch montiert zu bekommen. Immer wieder aufbauen und probieren bis man beide Räder draufbekommt. Aber letztendlich geht es doch. Ich habe es bei mir gemacht als ich den Motor ausgebaut hatte, um ihn neu aufzubauen. Gruss Peter |
