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Projekttagebuch - 15.09.2001

Ansaugkrümmer und Ventildeckel lackieren

Unlackiert sieht der Ansaugkrümmer nicht besonders ansehnlich aus. Auch eine Bearbeitung mit dem Drahtbürstenvorsatz einer Bohrmaschine führt nur kurzfristig zu einer glänzenden Oberfläche. Eine optisch ansprechende Lösung stellt eine vernünftige Lackierung dar. 

Bei der Farbauswahl würde ich dezente Farben bevorzugen, da bei einem Motor die Technik im Vordergrund steht. Optische Übertreibungen durch zu auffällige Lackierungen finde ich aufdringlich und überflüssig. Geeignet erschien mir BMW-Delphinmetallic. Zur eine optischen Abwechslung werden die abgesetzten Logos und Schriftzüge poliert.

Zunächst muß die Ansaugbrücke gründlich gereinigt werden. Fettfrei bekommt man sie am schnellsten mit Bremsenreiniger, der aber das Aluminium nach dem Besprühen sehr schnell oxidieren läßt. Danach haben sich weiche Messingbürsten bewährt, mit denen man auch gut in die Vertiefungen kommt. 

Schon nach der Reinigung werden die abgsetzten Flächen geschliffen und ansatzweise poliert. Dazu arbeitet man zunächst mit 240er Schleifpapier um die rauhe Oberfläche zu glätten. Sind alle Poren verschwunden wird mit 400er und 800er Papier nachgegangen. Nacharbeiten beispielweise an Fehler im Guß an einzelnen Buchstaben sind mit einem Dremel einfach möglich. 

Nach dem Glätten der abgesetzten Flächen wird abschließend gereinigt.

Um eine optimale Haftung des Lackes auf dem Aluminium zu erzielen, ist spezieller Haftgrund nötig. Der ist üblicherweise in Spraydosen erhältlich und wird in mehreren sehr dünnen Schichten aufgetragen. Wird zu dick lackiert, fängt der Haftgrund an zu Füllern, d.h. die rauhe Oberfläche wird stellenweise glatter.

Nach einer Trockenzeit von mindestens 1/2 Stunde werden die die abgesetzten Flächen großflächig von der Farbe befreit. Dazu wird 800er Schleifpapier benutzt.

Nun kann lackiert werden. Perfekte Ergebnisse sind nur mit einer Lackierpistole zu erzielen. Auf die Bedienung soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. 
Mit entsprechenden Abstrichen in der Haltbarkeit und des optische Finish kann auch mit Farbe aus der Spraydose gearbeitet werden. In Anbetracht des Aufwandes zur Demontage der Ansaugbrücke würde ich hier aber den Wege zum Lackierer empfehlen.
Nun wird kritisch, mit einem ruhigen Händchen, einem vernünftigen Schleifklotz und 800er Papier werden nun die abgesetzten Flächen herausgearbeitet. Wer dabei abrutscht, kann die Lackierpistole gleich wieder vorholen. Jetzt wird auch klar warum das Abschleifen nach dem Haftgrund etwas großzügiger ausfallen sollte. Es darf nämlich an den Schleifkanten kein Haftgrund zum Vorschein kommen.
Das Ergebnis seht ihr auf dem Bild links. Geduld lohnt sich beim Abschleifen. Ziel sollte es sein gerade und gleichmäßige Kanten am Übergang zum lackierten Bereich zu bekommen. Das geht erfahrungsgemäß beim "3.2/3.5" recht gut, während der "BMW" Schriftzug oben meist nicht so sauber gegossen wurde. Hier muß man abwägen ob man überhaupt die abgesetzten Flächen auf der Oberseite abschleift. Die Fehler im Guß fallen poliert besonders auf. Komplett überlackiert sieht man sie dagegen kaum.
Auch bei meiner Ansaugbrücke sind die oberen Flächen nicht perfekt. Eine recht tiefe Unebenheit auf der unteren Linie habe ich durch das Abtragen von einem halben Millimeter Material  zwar weg bekommen, aber die Kanten sind nicht gleichmäßig. Trotzdem habe ich sie erstmal abgeschliffen und poliert. Die Stelle muß ich mir noch mal genau ansehen, vielleicht wird auch nochmal drüber lackiert.
Optisch passend wird bei meinem M30 Motor auch der Ventildeckel bearbeitet. Das Reinigen ist auch hier der erste Schritt. Beim Ventildeckel gestaltet sich eigentlich nur das erstmalige Abschleifen recht aufwändig. In der Regel sind die Ventildeckel recht sauber gegossen. Es gibt aber Unterschiede, wer mehrere zur Auswahl hat, sollte die Kanten der abgesetzten Flächen genau betrachten und vielleicht auf beiden Deckeln mal probeweise anschleifen.
Das optische Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. Ich habe die neuere Ausführung des Ventildeckels gewählt. Er besitzt im Unterschied zum alten Deckel keine Aufnahmen die Saugrohrabstützung, eine großflächigen "BMW" Schriftzug und drei Befestigungsschrauben für eine optisch unsichtbare Befestigung des Luftmengenmessers. Ansonsten ist er natürlich komplett mit dem alten Ventildeckel mit großem BMW-Symbol kompatibel.