Umbau
von Automatikgetriebe 4HP22 zu 5-Gang Schaltgetriebe Getrag 260 |
Die benötigten Komponenten
baut man sich am besten selbst aus einem Schlachtfahrzeug aus, man hat
dann beim Einbau auch die entsprechende Einbausituation schon mal gesehen.
Folgende Teile werden benötigt:
1. Getriebe Getrag
260
2. Kardanwelle für
Schaltgetriebe mit Mittellager (!Baujahr wichtig!)
3. Schwingungstilger
Kardanwelle (nur bei 325i/e)(kann man aber auch weglassen)
4. eventuell Differential
(Übersetzung:325i Schalter 3,64; 325i Automatik 3,46)
5. Kupplung mit Druckplatte
und Automat
6. Ausrücklager
(der Ausrückhebel nebst Feder sollte im Getriebe sein)
7. Pilotlager Kurbelwelle
mit Filzring und Abdeckscheiben
8. Schwungrad mit
Schrauben
9. Schaltgestänge
(Schaltwegsverkürzung durch Verwendung Z3 Hebel möglich)
10. Schaltknauf
11. Lederbalg (Schaltsack)
12. O-Ringe für ausgeschlagenes
Schaltgestänge (die alten sind meist defekt)
13. Gelenkscheibe (Hardy-Scheibe,
die alte sind ebenfalls meist defekt)
14. Bremspedal, Kupplungspedal
und Durchgangsschraube und Rückholfedern
15. Kupplungsgeberzylinder
mit Stahlleitung zum Nehmerzylinder und Schlauch zum Ausgleichsbehälter
16. Kupplungsnehmerzylinder
mit kurzer Stahlleitung und Anschlussstück Nehmerzylinder
17. Evtl. Reparatursatz
Nehmerzylinder (alte Dichtungen meist defekt, !Achtung es gibt drei verschiedene
Nehmerzylinder!)
18. Evtl. Kurbelwellensimmering
hinten
Angefangen wird im Innenraum:
Die Mittelkonsole wird komplett
ausgebaut (Schaltsack passt auf die alte Mittelkonsole), der Automatikwählhebel
wird demontiert, die elektrischen Verbindungen (Stecker) trennen. Herausziehen
kann man die Wählhebeleinheit erst später. Nun wird das breite
Bremspedal ausgebaut � einfach die Schraube, die als Achse dient herausschrauben.
Der komplette Lagerbock der Pedalarie wird mit 4 Schrauben an der Spritzwand
gelöst, 2 weitere Schrauben oben Richtung Lenksäule lösen
dann ist der Lagerbock frei. Diesen dann etwas nach vorne ziehen, nach
links drehen, dann kann man von rechts die lange Schraube durch den Lagerbock,
das neue Bremspedal und das Kupplungspedal durchschieben (von rechts hat
den Vorteil, dass man den Kabelbaum unterhalb des Armaturenbretts nicht
anfassen braucht). Jetzt den Lagerbock wieder verschrauben. Es gibt zwei
Varianten des Kupplungspedals, die erste hat eine normale Rückholfeder,
die oben im Armaturenbrett eingehängt wird, die andere hat eine Übertotpunktfeder
(ich habe die erste Variante eingebaut).
Jetzt kann man den Geberzylinder
(mit den Gummidichtungen zur Durchführung durch die Spritzwand) am
Lagerbock befestigen. Falls der Lagerbock keine angeschweißten Muttern
zur Befestigung hat � normale Schrauben mit Muttern verwenden. Den Geberzylinder
möglichst mit der langen Stahlleitung montieren, da man nachher die
Leitung hinter dem Bremskraftverstärker anschrauben muss = sehr
mühselig (eigene Erfahrung). Die Schlauchleitung zum Bremsflüssigkeitsausgleichbehälter
nach oben durch die Spritzwand legen (angeschlossen wird diese erst später).
Jetzt ist man innen erst einmal fertig.
Nun gehts unterm Auto
weiter:
Von unten wird die komplette
Auspuffanlage bis zum Krümmer abmontiert (!Achtung auf das Kabel der
Lambdasonde achten!). Dann die hinteren Hitzeschutzbleche demontieren.
Öl aus dem Automatikgetriebe ablassen (dazu Ablassschraube und Peilstabstutzen
öffnen). Die Ölleitungen zum Kühler vorne demontieren und
komplett entfernen. Die verbleibenden Öffnungen am Kühler mit
entsprechenden Kappen verschließen. Die Kardanwelle am Getriebe,
Mittellager und Differential lösen und mit Mittellager herausnehmen
ab Bj. 87 ist die Aufnahme des Mittellagers und damit auch der Tunnel geändert
worden, das Lager selbst ist das Alte geblieben, ich habe die Aufnahmen
tauschen müssen. Dazu werden jeweils die Lager von der Welle abgezogen
(Seegerring herausnehmen) und danach aus dem Halter gedrückt. Einbau
in den richtigen Halter umgekehrt).
Am Getriebe die elektrischen
Verbindungen lösen (bei mir -4HP22- war das nur ein Kabel). Die Schaltstange
vom Wählhebel lösen. Jetzt wird der Deckel unterhalb der Ölwanne
an Motor und Getriebe gelöst. Die Verschraubungen zwischen Anlasserzahnkranz
und Drehmomentwandler werden gelöst (3 Stück, Motor am Anlasserzahnkranz
mit langem Schraubenzieher entsprechend weiterdrehen). Der Getriebehalter
hinten wird abgeschraubt (Unterstützung durch einen Getriebeheber
nötig!) und die Verschraubungen zum Motor mit langen Verlängerungen
vom Getriebetunnel ausgelöst. Das Getriebe mit Wandler (mit Schraubenzieher
vom Anlasserzahnkranz abhebeln) vom Motor abrütteln und ablassen.
Nun den Anlasserzahnkranz
vom Kurbelwellenende abschrauben, Pilotlager, Scheibe, Filzring und Abdeckkappe
mit geeignetem Dorn oder 24�er Nuss in die Kurbelwelle einpressen(Teilenummern:
112 117 096 81, 112 117 443 45, 112 117 446 01 und 112 117 443 42)
Wenn nötig, dann
jetzt den Simmerring hinten tauschen. Schwungrad mit neuen Schrauben montieren,
Kupplungsscheibe und Druckplatte auf dem Schwungrad montieren (Mittige
Ausrichtung der Kupplungsscheibe mit entsprechendem Dorn)
Schaltwegverkürzung
durch Verwendung der Z3 Schaltstange:
Die Schaltstange des
Z3 (Teilenummer: 25 111 434 148) besitzt andere Hebelverhältnisse,
so daß sich im E30 eine deutliche Schaltwegverkürzung einstellt.
Die Schaltstange ist nach unten aber länger und würde beim 325i/e
am dort verbauten Schwingungsdämpfer am Getriebeausgang schleifen.
Diesen Schwingungsdämpfer kann man bedenkenlois weglassen, oder die
Schaltstange modifizieren. Die Schaltstange dazu wird als erstes mittig
um ca. 10° auf jeder Seite gebogen und in der Mitte beidseitig abgeflacht
Danach wird die Schaltstange
an der Schaltmuffe möglichst mit neuen O-Ringen befestigt (0,51DM)
um das Spiel zu minimieren. Der unbewegliche Teil der Schaltmimik wird
am Tunnel hinten befestigt - der neue Schaltknüppel ist dabei schon
eingebaut. Schaltgetriebe einbauen, danach die Schaltmimik oben mit Bolzen
am Getriebe einsetzen, die Schaltstange am Schaltknüppel einhängen.
Kabel für Rückfahrschalter am Getriebe einstecken und nach
oben durch die Gummimanschette führen. Kardanwelle, Mittellager (!auf
Wuchtung achten! Farbmarkierung an Vorder- und Hinterteil der Kardanwelle)
und Schwingungstilger (nur 325i/e) am Getriebe bzw. Differential montieren.
Auspuffanlage montieren,
dabei einen neuen Halter an die Rohre vor dem Kat schweißen, diesen
am Getriebehalter festschrauben.
Differential umbauen:
Das ist Geschmackssache,
aber ich habe das alte Differential (i=3,46) nicht ausgebaut, Dadurch hab
ich nun eine eine etwas längere Übersetzung bekommen. (Damit
steht einem vielleicht bald leistungsstärkeren Motor auch kein zu
kurzes Getriebe mehr im Weg *ggg*) Die theoretische Endgeschwindigkeit
steigt von serienmäßigen 218 km/h bei 5800 1/min auf 228 km/h
bei gleicher Drehzahl (falls die erforderliche Leistung installiert ist).
Kupplungshydraulik:
Die Leitungen der hydraulischen
Kupplungszylinder werden verbunden. Der Bremsflüssigkeitsausgleichbehälter
wird bis auf das Minimum entleert (Spritzeo.ä.) und der vorhanden
(und verschlossene) Nippel an der Seite abgeschnitten. Dort wird die Schlauchleitung
des Geberzylinders angeschlossen. Zum Befüllen nimmt man am besten
eine Ölspritzkanne. Diese befüllt man mit neuer Bremsflüssigkeit
und steckt auf die Spritze ein Stück Gummischlauch. Jetzt wird die
Entlüfterschraube des Nehmerzylinders (am Getriebe) bei aufgestecktem
Schlauch der Kanne geöffnet. Nun pumpt man mit der Ölspritze
solange Bremsflüssigkeit ins System, bis am Ausgleichsbehälter
wieder die Maximum-Markierung erreicht ist und keine Luftblasen mehr aus
dem System in den Ausgleichbehälter strömen.
Innenraumverkabelung:
Jetzt kann im Innenraum
weitergemacht werden: Das Kabel des Rückfahrschalters (2 Adern Grün-gelb
und blau-weiß) mit den gleichfarbigen Adern der großen
Steckverbindung zum Automatikwählhebel verbinden. Das Kabel zur Leerlaufanhebung
des Automatikgetriebes kann unbeachtet bleiben (war ursprünglich von
unten durch die alte Gummimanschette geführt). Am Anlassersperrrelais
(links im Fahrerfußraum) werden die beiden Adern Schwarz-Gelb und
schwarz der wegführenden Kabel verbunden (und damit das Relais außer
Kraft gesetzt).
Mittelkonsole montieren,
Schaltsack und Knauf anbringen sind die letzten Arbeitsgänge.
Ich hoffe, ich habe nix vergessen...
best regards
MikeB. TM.Bernowitz@gmx.de
|