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Alex: 320i Touring "Max"

Er war mal ein 320i Touring, ist Baujahr 89 und "alpinweiss II". Gekauft hab ich ihn im Winter 97/98. Die Ausstattung ist ziemlich komplett bis auf Klima und Leder. (Eine Scheinwerferreinigungsanlage braucht er auch nicht, weil er sich sowieso nicht dreckig machen darf.)
 

Angetrieben wird Max von einem ausgesprochen ehrgeizigen S-14 Aggregat mit angeblich 2.3l und 143 kW, das von einem bei BMW beschäftigten Vorbesitzer implantiert wurde. Ich sage deshalb "ehrgeizig", weil er zwar mit 225 km/h eingetragen ist, aber weit über 250 Tacho läuft (Endgeschwindigkeit hab´ ich noch nie ausprobiert). Laut Bosch-Dienst-Prüfung stimmt der Tacho (bei Tacho 120 echte 114.5). Der zweite Gang z.B. geht bis etwa 120 und der dritte bis etwa 180, was durch ein M3-Getriebe ermöglicht wird. Nicht zuletzt durch die cleane Heckklappe ohne Typenbezeichnung kann das schon zur einen oder anderen Überraschung führen. Eine Corvette neueren Baujahrs, z.B., hat es nach vergeblichen Beschleunigungsversuchen aufgegeben, ihn abzuhängen und ist freiwillig rechts ran gefahren. Ich hätte das Gesicht des Fahrers sehen wollen, als er bemerkt hat, daß wir zu viert im Auto saßen! ;-) Letztens bin ich sogar einem Ferrari (zwar nicht der allerneueste) hinterhergezogen, der dann bei etwa 240 rechts ran und die nächste Abfahrt runtergefahren ist (glaubt mir ja aber wohl sowieso keiner). Ich hätte ihn zwar niemals überholen können, aber als ich schließlich an ihm vorbeigefahren bin, hat er es trotzdem vermieden, zu mir rüberzusehen. Er schien ziemlich geschockt zu sein, daß er sich eben von einem E30-Kombi über die Autobahn schieben lassen mußte. Ich muß zugeben, daß ich selber Tränen der Rührung in den Augen hatte. Also: diese Storys sind wahr und für die erste gibt es sogar drei Zeugen. Ich weiß selbst, daß es schnellere E30 gibt, aber ich bin hin und wieder trotzdem noch überrascht, wer gegen meinen den Kürzeren ziehen muß. 
 

Außerdem verfügt Max noch über M3-Achsen mit ATE Powerdisc-Scheiben vorn und Sperre hinten, -Auspuff mit Edelstahlendtopf von Stein, -Cockpit, -Lenkrad und -Schaltknüppel (beleuchtet), Sportsitze, Scheinwerfer- blenden, weiße bzw. seit neuestem tiefschwarze Blinker, rot-weiße Rückleuchten, Shadowline, in Wagenfarbe lackierte Embleme mit Pit-Bull-Köpfen, Blue-Laser-Light Birnen etc. Die Öltemperaturanzeige des M3-Cockpits ging nicht, der Geber war aber o.k.. Da ich nicht wußte, ob man die Anzeige reparieren kann, aber dem Motor zuliebe trotzdem nicht auf eine Öltemperaturanzeige verzichten wollte, mußte ich improvisieren: Da ich nicht rauche (und in meinem Auto sowieso nicht) habe ich den Aschenbecher zur Aufnahme von 3 VDOs umgebaut. Zunächst habe ich eine Blende für 3 Rundinstrumente aus einem Audi (Urquattro, glaub ich) passend zugeschnitten. Diese Blende paßt deshalb so gut zum BMW-Cockpit weil hier die Instrumente zum Fahrer hin orientiert sind. Nach der Entfernung des eigentlichen Aschenbechers wurde das Gehäuse mit Lötkolben (damit nichts splittert oder reißt) und Feile auf eine Art Gerippe abgespeckt, da sonst ja niemals die VDOs reinpassen würden. Aber auch so ist es ganz schön eng. Das Loch vom Zigarettenanzünder habe ich mit einem entsprechend zugeschnittenen Stück Kunststoff von der Rückseite eines zweiten Aschenbechergehäuses verschlossen, nachdem ich den Wulst um den Zigarettenanzünder mit der Feile eingeebnet hatte. Die Blende selbst wird dann mit dem Achenbechergehäuse verklebt. Auf den Photos ist sie noch nicht endgültig befestigt. Die Beleuchtung der VDOs ist durch Plastikkäppchen errötet. Diese Variante zur Unterbringung von Zusatzinstrumenten halte ich (erst recht für den Nichtraucher) für die Beste. So muß man nicht auf Ablagen oder gar Lüftungsaustrittsöffnungen verzichten und hat trotzdem alles im Blick.
 

Fahrwerksseitig sind gelbe KONIs und ziemlich kurze Federn (mindestens ca. 80/40 Tieferlegung) verbaut, an den Achsen stecken AZEV A-Felgen mit flachen Deckeln in 9x16 ET 15 mit 215/40er YOKOHAMA A520-Gummis. Vorn wird die Spur um 6, hinten um 50mm verbreitert, die Radläufe sind umgelegt und hinten in altmodischer Handarbeit vom Karosseriebauer aufgeweitet worden. Anschließend wurde die senkrechte Kante wiederhergestellt, so fällt die Karosserieverbreiterung erst im direkten Vergleich auf und das Fahrzeug bleibt dezent. Die Photos sind übrigens mit fast leerem Tank aufgenommen, d.h., wenn der Wagen vollgetankt ist und ich noch einen meiner vierbeinigen Lieblinge mit 30 bzw. 40kg an Bord habe, sollten großgewachsene Ameisen lieber die Köpfe einziehen. Dank der doppelflutigen Auspuffanlage bzw. der z.Zt. noch teilweise mit übergangshalber installierten low-price Komponenten (wie Sinus-Live 25er Doppelschwingspulen-Bandpaßrolle) arbeitende "Hifi"-Anlage sollte der Pit-Bull-Express aber aus hinreichender Entfernung geortet werden können. 

Auf meinem Wunschzettel stehen noch schwarze DEs, eine Stahldomstrebe, hinten 10x17 mit 245/35 und vielleicht noch ein E-Antrieb fürs Schiebedach, ein EAW und noch so ein paar Sächelchen. Außerdem müßte ich mal die Clifford-Advantage-Alarmanlage mit Zusatzmodulen und 12(!)-Kanal-Fernbedienung einbauen, die schon ewig bei mir zu Hause rumliegt, und die Hifi-Anlage bräuchte auch mal eine Aufwertung. Lederausstattung wäre auch schön, aber die kann ich mir erst suchen, wenn ich eine Laderaumabdeckung mit Hundenetz gefunden habe. (Wenn irgendjemand eine der oben genannten Sachen zu verkaufen hat, freue ich mich über jedes günstige Angebot, danke)

Allzeit gute Fahrt, Freude am Fahren und immer eine Handbreit Luft unter der Ölwanne wünscht Euch

Alex!

indogwetrust@surfeu.de